Die Musiker sprühten vor Einsatzfreude, Dirigent Heimo Bierwirth hatte alles fest im Griff – und das Publikum spendete begeisterten Beifall. Beim Herbstkonzert des Thurnauer Musikvereins kamen alle auf ihre Kosten.

Ein Blick in die Noten sagt mehr als tausend Töne. Die Aktiven des Musikvereins Thurnau haben in den letzten Wochen intensiv an den Stücken für das große Herbstkonzert gefeilt. Sie schrieben Markierungen in die Notenblätter und markierten Wiederholungen mit Leuchtstift. Und individuelle Anmerkungen gibt es auch noch- mit Bleistift. Der riesige Beifall und die vielen Zugabe-Rufe am Samstagabend waren verdienter Lohn für all die Proben-Mühen.
Beim fulminant-trutzigen „Unter dem Sternenbanner“, gelang den Musikern mit ihrem Dirigenten Heimo Bierwirth eine glanzvolle Eröffnung des Konzertes. Die Folk-Song-Suite und „A Jubilant Prelude“ in einer „äußerst unangenehmen Tonart“, wie die Musiker einhellig zugaben, klappen ebenfalls bestens.
Für Heimo Bierwirth kam das Beste, sein Lieblingsstück, allerdings ganz am Schluss. „Ich mag ja eigentlich am liebsten das Stück ,Brilliant Beatles'“, verriet der Dirigent. „Aber ich glaube, da bin ich der einzige, meine Truppe spielt das nicht gern“, lacht er. Der Grund: Die Wechsel zwischen den Beatles-Superhits sind ziemlich schwierig, und auch der Rhythmus hat es in sich. Aber am schwierigsten ist der „Concert March von 1941“, erklärte Bierwirth und schwitzte auch ein bisschen, als er ihn auflegte – doch die Musiker meisterten auch diese Herausforderung mit Bravour.
Auch „Oregon“ und „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber passten bestens ins Programm und boten einen unterhaltsamen Abend.
Einer der jüngsten Musiker beim Musikverein Thurnau ist Lukas Koslowsky. Er ist erst 14 Jahre alt und wechselt zwischendrin sogar die Instrumente. Denn er spielt sowohl Flügelhorn als auch Trompete. „Ich spiele schon seit der dritten Klasse“, berichtet Lukas und findet gar nichts dabei, dass er schon beiden Großen mitspielt.
Denn eigentlich könnte er noch beim Jugendorchester mitmischen – das ist die Konkurrenz, die Heimo Bierwirth, im eigenen Verein heranzieht.

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