Der Musikverein Thurnau begeisterte das Publikum in der voll besetzten Schulturnhalle. Auch der Nachwuchs glänzte.

Einer glänzenden Theaterpremiere der Berndorfer Kirchenmäuse am Tag zuvor folgte am Samstag ein äußerst unterhaltsames, qualitativ hochwertiges Herbstkonzert des Thurnauer Musikvereins.
Der Musikverein erstrahlte in seiner ganzen Größe. Nachwuchssorgen gibt es keine, denn mit der Jugendkapelle und der Bläserklasse, denen insgesamt fast 50 Kinder und Jugendliche angehören, steht die junge Generation in den Startlöchern.

Herbstkonzert 2009

Moderne Rhythmen
Märsche, Walzer und Polkas fehlten diesmal, das Programm war auf modernere Rhythmen abgestimmt, und die ließen den Funken in der vollbesetzten Schulturnhalle schnell überspringen. Selbst die Jüngsten versuchten sich mit Erfolg in Tangos, an Bacarole und Can Can, animierten bei „YMCA“ zum lautstarken Mitklatschen. Mehrstimmig, swingend und fetzig wurden selbst etwas schwierigere Passagen gemeistert, über gelegentliche kleine Verirrungen konnte man hinwegsehen. Zusammen intonierten die Jugendkapelle und Bläserklasse schließlich „School Spirit“. Eine Welle der Begeisterung erfasste die Zuhörer. Der junge ChristophHeinl handhabte hintereinander nicht nur emotional das Schlagzeug, sondern ebenso Triangel, Schelle und Woodstock in netter Form.
Und der engagierte, smarte Dirigent Heimo Bierwirth, ein engagierter Könner mit schauspielerischer Finesse und musikalischem Feingefühl, setzte bei seinem ersten Herbstkonzert Ausrufezeichen. Er spornte auch das Hauptorchester zu Höchstleistungen an. Das „James Bond Medley“ und „Starlight Express“ oder auch die konzertante „Toccata for Band“ meisterte das 40-köpfige Ensemble, in dem Baritonsaxophon und Waldhorn noch für besondere Farbtupfer sorgten, mit leichter Hand, rhythmisch genau und dezidiert. „Mountain Panorama“ mutierte zur Hymne an die Schönheit der Natur. Das schwere Blech dominierte. In klarer Präzision die Trompetensowie Querflöten-, Saxophonund Posaunensoli. Voluminöser Klang gesellte sich zu wohltuender Homogenität. Nur zuweilen forcierte man das Tempo zu stark. Die Interpreten warenwie mit ihren Instrumenten verwoben, fanfarengleich intonierten sie, machten die Turnhalle für Minuten zum Ort der inneren Einkehr, als „Tears in heaven“ von Eric Clapton sich wie eine Offenbarung ausbreitete.
Das Publikum forderte Zugaben, das Orchester erfüllte den Wunsch mit dem fulminant vorgetragenen Konzertmarsch „Die Sonne geht auf“. Zweiter Bürgermeister Klaus Förster zollte den Aktiven Respekt für „eine lebendige Kultur in Thurnau“.

Der Vorsitzende war stolz
Vorsitzender Walter Hofmann war stolz, dass sich die Musik in Thurnau einen so hohen Stellenwert erworben hat. „Wir wollen mit unserem neuen Dirigenten weiter emporsteigen auf der Leiter des Erfolgs“, versprach Hofmann für das Frühjahrskonzert Überraschungen.

(Bayerische Rundschau vom 02.11.2009)

Bayerische Rundschau vom 2.11.2009

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